Rückblick auf die digitale FuKo

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19.04.2021 Aktive Gewerkschafter*innen aus der Region diskutieren den Tarifabschluss in der Metall & Elektroindustrie

Freudenstadt, 14.04.2021

Kurz vor 17 Uhr am vergangenen Mittwoch füllt sich der digitale Konferenzraum der IG Metall in Freudenstadt rapide. Insgesamt über 50 Teilnehmende aus den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie kommen an diesem Abend zusammen, um über den neuen Tarifabschluss in ihrer Branche zu diskutieren.
"Über 11.000 Kolleginnen und Kollegen haben sich in dieser Tarifrunde an Aktionen und Warnstreiks in den Landkreisen Freudenstadt, Rottweil und Calw beteiligt. Das ist eine fantastische Leistung, die wir angesichts der Corona-Beschränkungen hinbekommen haben!" lobt Georg Faigle, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Freudenstadt, die anwesenden Gewerkschafter*innen.
Nach dem Pilotabschluss aus Nordrhein-Westfalen hat die IG Metall Baden-Württemberg am 31. März ebenfalls einen Tarifabschluss erzielt. Dieser beinhaltet neben einer einmaligen Corona-Prämie in Höhe von 500,-EUR auch eine dauerhafte neue Sonderzahlung. Diese wird künftig immer Februar ausgezahlt und beträgt im Jahr 2022 18,4% und ab 2023 27,6% eines Monatsentgelts. Diese Sonderzahlung, genannt Transformationsbaustein, kann in den Betrieben in Einvernehmen mit den Betriebsparteien auch für Maßnahmen der Beschäftigungssicherung verwendet werden.
"Mit dem Transformationsbaustein steht uns nun der Weg offen, in Betrieben mit strukturellen Problemen Arbeitsplätze abzusichern. Die Aufzahlung bei einer längeren Arbeitszeitabsenkung kann dann durch den Transformationsbaustein individuell oder kollektiv finanziert werden." erklärt die 1. Bevollmächtigte der IG Metall, Dorothee Diehm. "Gelungen sei", so Diehm "auch die Vereinbarung, dass ein Rahmen geschaffen wurde, in den Betrieben Zukunftstarifverträge abzuschließen um die Wettbewerbsfähigkeit, der Innovationsfähigkeit, der Investitionsbedingungen, die Absicherung von Beschäftigung sowie die Qualifizierung der Belegschaften sicherzustellen".

Neben diesen tariflichen Errungenschaften gab es auch eine bedeutende Neuerung im Manteltarifvertrag für Ausbildung. "Erstmalig seit Bestehen des Dualen Studiums werden Studierende in den Betrieben nun durch unseren Tarifvertrag rechtlich erfasst und definiert. Es hat fast 50 Jahre gedauert, aber damit haben wir einen historischen Durchbruch erzielt - die Gleichstellung von Dual Studierenden und Azubis!" erläutert Margit Schmitt, Gewerkschaftssekretärin mit Schwerpunkt Jugend sichtlich bewegt.

In der abschließenden Diskussionsrunde gehen die Meinungen der Teilnehmenden zwar in Detailfragen auseinander, aber alle Anwesenden sind sich im Kern einig. Das Tarifergebnis kann sich, vor allem unter Berücksichtigung der Umstände durch Corona, definitiv sehen lassen. Der neue Tarifabschluss hat eine Laufzeit bis Ende September 2022.
"Nach der Tarifrunde ist vor der Tarifrunde. Lasst uns das jetzige Ergebnis in den Betrieben mit Leben füllen und schaffen wir gemeinsam die Voraussetzungen, dass auch die Tarifrunde 2022 ein Erfolg wird". Mit diesen ermutigenden Worten beendet Frau Diehm die Online-Konferenz.

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Letzte Änderung: 19.04.2021