Die Ceratizit möchte 125 Arbeitsplätze in Empfingen abbauen. Am Mittwoch, den 17.03.2021 machten die Beschäftigten ihren Unmut über den Beschäftigungsabbau kund.
Georg Faigle, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Freudenstadt, zeigte auf der Protestkundgebung vor Ceratizit auf, was passiert, wenn Unternehmen nicht rechtzeitig auf Veränderungen reagieren. Ceratizit habe 2010 den letzten großen Beschäftigungsabbau gehabt. Damals, so Faigle wurde versäumt mit einem Zukunftskonzept das Unternehmen rechtzeitig auf gesunde Beine zu stellen. Deshalb ist die Forderung der IG Metall in der jetzigen Tarifverhandlung so wichtig. Es muss zukünftig die Möglichkeit geben, dass die IG Metall und Betriebsräte gemeinsam Konzepte entwickeln können, um die Zukunft der Unternehmen und ihrer Beschäftigten mitzugestalten. Dies sei gerade in den Umbrüchen der Digitalisierung und Industrie 4.0 enorm wichtig. Dazu brauche es einen tariflichen Rahmen von Zukunftstarifverträgen. Solche Fälle wie bei Ceratizit könnten dadurch zukünftig verhindert werden.
Hartmut Friesinger, Betriebsratsvorsitzender bei Ceratizit in Empfingen, berichtete von den bisherigen Verhandlungen. Der Arbeitgeber bestehe immer noch auf einen Abbau der Belegschaft auf 200 Beschäftigte. 125 Beschäftigte sollen somit ihren Arbeitsplatz verlieren. Der Betriebsrat, so Friesinger hat ein Konzept vorgelegt, dass weniger Kündigungen notwendig mache. "Wir werden für jeden Arbeitsplatz kämpfen! Hinter jedem Arbeitsplatz steht ein Mensch mit Familie." So Friesinger. Er fordere von der Konzernzentrale eine soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern.
Alexander Plaz, Betriebsratsvorsitzender der Firma Bosch Rexroth in Horb und Eberhard Gsell von Lauffer Pressen in Horb sowie Ralf Kühnle von Boysen in Altensteig überbrachten Solidaritätsadressen ihrer Belegschaften.