Die IG Metall informierte am 11.02.2010 die Beschäftigten bei Bosch Rexroth in Horb über die aktuelle Tarifrunde. Sie forderte die Beschäftigten auf, ein Zeichen zu setzen.

Frühmorgens ab 5 Uhr begrüßten die IG Metall Vertrauensleute Bosch Rexroth,
bei -15 Grad vor dem Werkstor, die Beschäftigten und überreichten mit einem Informationsblatt rote Halstücher. Diese Halstücher sollen die Beschäftigten im Betrieb tragen um zu zeigen, dass sie zur Forderung der IG Metall stehen und die Arbeitgeberforderung klar ablehnen.

Die IG Metall informierte über ihre Forderungen zur Beschäftigungssicherung. Hier soll es Verbesserungen der Tarifregelungen zur Beschäftigungssicherung durch Modelle der Arbeitszeitabsenkung mit Teilentgeltausgleich geben. Zukunftstarifverträge sollen für Investitionen, Standortsicherung, Beschäftigung und Qualifizierung sorgen. Die Entgelte und Ausbildungsvergütungen sollen um vier Prozent ab Januar 2021 bei einer Laufzeit von zwölf Monaten erhöht werden. Dieses Volumen kann auch für Beschäftigungssicherung verwendet werden. Die Ausbildung soll durch tarifliche Regelungen auch für dual Studierende, sowie die unbefristete Übernahme aller Ausgebildeten verbessert werden.

Als Tarifkommissionsmitglied nahm Alex Plaz, Betriebsratsvorsitzender bei Bosch Rexroth Stellung zur Arbeitgeberforderung. Die Vorstellung der Arbeitgeber, dass eine Entgelterhöhung erst wieder möglich sei, wenn das Vorkrisenniveau wieder erreicht sei, würde so Plaz z.B. für Bosch Rexroth bedeuten, dass das Jahr 2019 der Bezugspunkt wäre und dies sei das allerbeste Ergebnis der letzten Jahre gewesen. Wäre dies der Referenzpunkt, so wäre die nächste Entgelterhöhung auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben. Bei Bosch Rexroth sei die wirtschaftliche Situation gut, bei einer hohen Auslastung.
Die Arbeitgeber wollen zusätzlich noch Verschlechterungen bei den Schichtzuschlägen, bei der Alterssicherung und weitere Abstriche bei vielen wichtigen Tarifstandards.
Mit diesen vom Arbeitgeberverband angestrebten Verschlechterungen von tarifvertraglichen Standards, werden die Herausforderungen in der M+E Industrie keineswegs gelöst, so Georg Faigle 2.Bevollmächtigter der IG Metall Freudenstadt. Wir brauchen Antworten zum strukturellen Wandel, zur Transformation und zur Corona Krise. Wir brauchen attraktive Arbeits- und Ausbildungsbedingungen. Die Beschäftigten brauchen Perspektiven und Sicherheit, damit sie den Wandel positiv gestalten können. Die Tarifrunde 2021 könnte einen Beitrag zur Lösung einiger Probleme leisten, so Faigle. Dazu hat die IG Metall bei Bosch Rexroth informiert.