Vor knapp einer Woche ging es beim Maschinenhersteller Lauffer in Horb für die Azubis in die heiße Phase. Schon seit einigen Wochen verhandelten Betriebsrat und IG Metall mit den Arbeitgebern über die Übernahme der Azubis, denn trotz des tariflichen Anspruchs, wollte die Geschäftsführung der Firma
Lauffer ihre 9 in 2021 auslernenden Azubis nicht übernehmen. Auch nicht die beiden Jugend-und Auszubildendenvertreter, die durch das Betriebsverfassungsgesetz besonderen Schutz genießen.
Der Einsatz der IGM Jugendvertretung und Verhandlungskommission hat sich jedoch gelohnt. Nach insgesamt 4 Verhandlungsrunden, die von den Azubis mit Aktionen begleitet wurden, konnte den IG Metallmitgliedern in der vergangenen Woche ein Kompromissvorschlag zur Abstimmung vorgeschlagen
werden.
Der Vorschlag beinhaltet ein pauschales Weihnachtsgeld für alle Beschäftigten und einen Verzicht auf einen Teil der tariflichen Sonderzahlung für das Jahr 2020. Im Gegenzug werden alle Azubis in 2021 für 12 Monate befristet übernommen. Rechtzeitig vor Ablauf dieser 12 Monate werden Betriebsrat und
Arbeitgeber erneut prüfen, ob eine Entfristung für diese jungen Beschäftigten möglich ist. Es ist davon auszugehen, dass die Tarifverhandlungen zwischen IG Metall und Arbeitgeber in 2021 zügig aufgenommen werden.
Da es sich bei diesem Verhandlungsergebnis um eine Abweichung vom geltenden Tarifvertrag bei Lauffer handelt, mussten die IG Metall-Mitglieder der Maschinenfabrik Lauffer über dieses Verhandlungsergebnis
abstimmen.
Mit einer deutlichen Mehrheit von 75,3% JA Stimmen haben die IG Metall Mitglieder das Verhandlungsergebnis angenommen.
"Alle sind erleichtert, insbesondere unsere Auszubildenden, dass eine tragfähige und tarifkonforme Lösung für die Übernahme erreicht zu haben. Nun haben die Auszubilden noch vor Weihnachten und vor
ihren Abschlussprüfungen Planungssicherheit für ihre Zukunft." sagt Margit Schmitt, Gewerkschaftssekretärin für junge Beschäftigte der IG Metall Freudenstadt.
Über dieses Verhandlungsergebnis hinaus hat Lauffer auch angekündigt, die beiden Jugend- und Auszubildendenvertreter gemäß ihrem gesetzlichen Anspruch jetzt unbefristet zu übernehmen. "Wir sind überzeugt, dass unsere Geschäftsführung das von Solidarität geprägte Votum der IG Metall Mitglieder
verstanden und somit das letzte Mosaiksteinchen in der Entscheidung für die unbefristete Übernahme der Jugendvertreter, richtig gesetzt hat.", so Eberhard Gsell, Betriebsratsvorsitzender der Firma Lauffer.