Neuer Ortsvorstand gewählt

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30.06.2020 Mit einem guten Ergebnis wurden Dorothee Diehm und Georg Faigle für weitere vier Jahre in ihrem Amt als Geschäftsführer der IG Metall Freudenstadt bestätigt.

Dorothee Diehm erinnerte zu Beginn ihres Berichtes an die eindrucksvolle Demonstration am 29. Februar 20 auf dem Freudenstädter Marktplatz an dem es ein Bekenntnis zu Respekt und Solidarität mit den Opfern von Hanau gab. Am Ende der Veranstaltung wurde von den Delegierten die Horber Erklärung verabschiedet, welche am Ende der Seite zum Download bereitsteht.
In ihren Ausführungen ging Diehm auf die aktuellen betrieblichen und gesellschaftlichen Auswirkungen, ausgelöst durch die Corona Krise, ein. "Gerade jetzt in der Rezession müsse sich die Demokratie behaupten, die aktuelle wirtschaftliche Situation erlebt, nach zehn erfolgreichen einen nie gekannten wirtschaftlichen Einbruch. Gewerkschafter müssten nun in der Kampagne "Solidarität gewinnt" zusammenhalten." "Die Zahl von zehn Millionen Kurzarbeiter habe sich Anfang des Jahres niemand vorstellen können," so Diehm weiter. An die Betriebsräte gerichtet sagte sie: "Ihr habt bisher einen bisher einen tollen Job geleistet, die Betriebe am Laufen gehalten, jetzt muss um jeden Arbeitsplatz gestritten und gekämpft werden!"

In kritischen Gesprächen habe Dorothee Diehm sich mit der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken zu dem Konjunkturpaket auseinandergesetzt. Die IG Metall trete für eine technologieneutrale Umweltprämie ein. Die IG Metall werde die Impulse durch das Konjunkturpaket im Auge behalten, sofern die erhofften Impulse in Bezug Nachfrage und konjunktureller Entspannung ausblieben, müsse unbedingt nachgebessert werden. Die Kosten der Konjunkturrettung dürften jedoch nicht auf Beschäftigte oder sozial Benachteiligte abgewälzt werden.

Corona spüle aktuell die politischen Versäumnisse der vergangenen Jahre hoch. Kinder seien durch die Schulschließungen sozialen Ungleichheiten ausgesetzt und im "Funkloch Deutschland" erbarmungslos abgehängt. 25 Prozent weniger Ausbildungsplätze in den Betrieben des Verantwortungsbereiches der IGM Freudenstadt weniger als im Vorjahr gefährde die berufliche Zukunft vonjungen Menschen.

Es könnte schmutzig werden, befürchtet Diehm, wenn Arbeitgeber ankündigten, ihre Fixkosten zu senken und dies über Entlassungen durchzuziehen. Wohin Arbeitsbedingungen ohne Betriebsrat, ohne Mitbestimmung und ohne starke Gewerkschaften führten, machen aktuell die Zustände in den Schlachthöfen der Republik erschreckend deutlich. "Ausbeutung, miserabler Arbeitsschutz und Gewinnmaximierung auf dem Rücken von Mensch und Tier, über Jahre wurde weggeschaut, jetzt müssen Bürger und Politik genau hinschauen und die Verhältnisse gemeinsam verändern!", so Diehm.

Krisenbedingt fielen viele Betriebsversammlungen im ersten Halbjahr aus. Umso mehr gewinne virtuelle Kommunikation an Bedeutung, welche die Geschäftsstelle intensiv betreibe und noch weiter ausbaue. Stimmungs- und Entscheidungsabfragen erfolgten verstärkt online und verdeutlichten, Forderungen mit den Arbeitgebern in den anstehenden Tarifrunden geführt werden müssten.

Zu den Themenschwerpunkten der Delegiertenversammlung "Für ein friedliches Miteinander-gegen Rassismus" und "Solidarität gewinnt- Zusammenhalt in der Krise", wurden zwei Resolutionen einstimmig verabschiedet. Den Arbeitgeber-Plänen zu Entlassungen, Streichung von Entgeltbestandteilen und Streichung von Ausbildungsstellen erteilten die Delegierten eine klare Absage. Stattdessen fordern sie Beschäftigungssicherung, Sicherung der Ausbildungszahlen, keine Verlagerungen, sondern Zukunftsinvestitionen, Freistellung für Kinderbetreuung mit einer Entgeltsicherung in Höhe von 87 Prozent netto, Qualifizierung statt Personalabbau und Kompensation für zusätzliche Belastungen aufgrund gestiegener Infektionsschutzmaßnahmen.

Die Horber Resolution für Menschlichkeit und Solidarität, gegen Rassismus und Hass hat folgenden Wortlaut:

Wir, die Delegierten der IG Metall Freudenstadt unterstützen alle friedlichen Proteste für ein friedliches Miteinander und gegen Rassismus. Es kann und muss sich etwas ändern - Auch bei uns in Deutschland! Jetzt ist es sehr wichtig seine Stimme zu nutzen. Rassismus gibt es nicht erst seit diesem schrecklichen Verbrechen (in Minneapolis) und es wird auch nicht von heute auf morgen verschwinden. Wir alle können aber etwas dafür tun, damit der Rassismus ein Ende findet. Dafür werden wir uns mit aller Kraft in den Betrieben und in der Gesellschaft einsetzen.

Als Beisitzer in den Ortsvorstand wurden Marco Eberhardt (Robter Bürkle, FDS), Jens Erdmann (Junghans Microtec, Seedorf), Britta Flaig (Arburg, Loßburg) Hartmut Friesinger (Ceratizit, Empfingen), Josef Fuderer (Hugo Kern-Liebers, Schramberg) Siegfried Herbstreit (Rolf Benz, Nagold), Frank Kern (Hittech Prontor, Calmbach), Ralf Kühnle (Friedrich Boysen, Altensteig) Monika Lange (Heckler & Koch, Oberndorf), Alexander Plaz (Bosch Rexroth, Horb) und Fabrizio Totaro (Wagon Automotive, Nagold) in ihren Ämtern bestätigt.

Anhänge:

Resolution Solidarität gewinnt

Resolution Solidarität gewinnt

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Horber Erklärung

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Film zur DV

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Letzte Änderung: 30.06.2020