Nur wo Probleme sichtbar sind, können Lösungen entwickelt und durchgesetzt werden - das gilt auch bei Qualitätsmängeln in der Berufsausbildung. Umso wichtiger ist es, dass JAV und Betriebsrat das Thema aufgreifen. Denn damit schlagen sie mehrere Fliegen mit einer Klappe.

Regelmäßige Überstunden, schlechte Betreuung im Betrieb oder kaum Planungssicherheit in Sachen Übernahme - der DGB-Ausbildungsreport 2015 legt auch in diesem Jahr erneut Mängel in Sachen Ausbildungsqualität offen. Und er zeigt: Zu verbessern, gibt es genug.

Unter dem Motto "modern.bilden." nimmt die IG Metall Jugend die Ausbildungsqualität im Betrieb und das Berufsbildungsgesetz (BBiG) in den Blick. Der Zeitpunkt ist dabei kein Zufall: CDU/CSU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, die duale Ausbildung in Deutschland zu stärken und zu modernisieren. Dazu soll das BBiG angepasst werden.

Diesen Prozess will die IG Metall Jugend im Sinne der Auszubildenden beeinflussen. Denn das ist die Gelegenheit, mit einem Schlag bessere Ausbildungsbedingungen über viele anerkannte Berufe hinweg zu schaffen. Das BBiG regelt viele Dinge, die einen direkten Einfluss auf den Alltag der Auszubildenden haben.

Konkret geht es unter anderem um:

• Rechte und Pflichten der Azubis
• Regelungen zur deren Vergütung
• Regelungen zu Beginn und Beendigung des Ausbildungsverhältnisses
• die Eignung von Ausbildungsstätte und Ausbildungspersonal
• die Anerkennung von Ausbildungsberufen
• das Prüfungswesen

BBiG - das Thema im Betrieb

Indem JAVen und Betriebsräte das Thema Ausbildungsqualität in ihrem Betrieb thematisieren und die Bedingungen auf den Prüfstand stellen, verleihen sie nicht nur den Forderungen der IG Metall Jugend im Betrieb Nachdruck. Es ist gleichzeitig eine gute Möglichkeit, um

• schnell gute Erfolge - beispielsweise durch betriebliche Besservereinbarungen - zu erreichen
• Auszubildende und dual Studierende an der Arbeit und den Themen der JAV zu beteiligen
• Ausbilder und Prüfer einzubeziehen und
• die eigene Arbeit dazustellen