Tag gegen prekäre Beschäftigung
Anlässlich des internationalen Tags gegen prekäre Beschäftigung am 7. Oktober weist die IG Metall mit Aktionen in vielen Betrieben auf den Missbrauch von Werkverträgen hin. "Immer öfter schaffen Unternehmen mit
der Auslagerung von Arbeit über Werkverträge betriebsratsfreie und tariflose Zonen in relevanten Bereichen der Wertschöpfung. Wir kritisieren diesen Missbrauch zum Lohndumping", so Dorothee Diehm, 1.Bevollmächtigte
der IG Metall Freudenstadt.
Die IG Metall fordert den Gesetzgeber auf, endlich mit gesetzlichen Regelungen Ordnung auf dem Arbeitsmarkt herzustellen. Notwendig seien insbesondere eine Verpflichtung der Arbeitgeber, die Betriebsräte über den Einsatz von
Werkverträgen zu informieren, sowie eine erweiterte Mitbestimmung der Betriebsräte. Laut einer Umfrage der IG Metall arbeiten drei Viertel der Beschäftigten in Werkvertragsfirmen zu schlechteren Konditionen als ihre
Kollegen im Stammbetrieb.
Betriebsräte verzeichneten laut einer bundesweiten Umfrage der IG Metall in den vergangenen drei Jahren in fast einem Viertel der Unternehmen (22 Prozent) eine Zunahme von Werkverträgen. In jedem dritten Betrieb werden
Tätigkeiten aus der Produktion fremdvergeben; auch Montage, Logistik sowie Forschung und Entwicklung sind häufig betroffen. Die meisten Arbeitgeber verweigern freiwillige Regeln zum Einsatz von Werkverträgen. 69 Prozent
der Unternehmen setzen Werkverträge ein. Gleichzeitig ist es den Betriebsräten in nur fünf Prozent der Unternehmen gelungen, das Thema in einer freiwilligen Betriebsvereinbarung zu.
Letzte Änderung: 07.10.2015