IG Metall zeigt letzte "Gelbe Karte"
Insgesamt folgten über 3000 Beschäftigte aus den Betrieben Kern-Liebers, Trumpf-Laser, Junghans-microtec, Heckler&Koch, RWM, Mauser, Mafell, Wagon-Automotive, Nicolay, Trützschler, SRW und Harry a Wengen den Warnstreikaufrufen in Form von Frühschlußaktionen über alle Schichten bis in den folgenden Feiertag hinein.
Bei guter Stimmung und Weißwurstfrühstück "brunchten" die Warnstreikenden der Firmen LÒrange, Bürkle und der Hetal Werke Alpirsbach speziell aus dem Raum Freudenstadt im Sportheim Glatten.Unter dem Motto "Jetzt wird`s deftig und heftig" lässt die Warnstreikversammlung keinen Zweifel daran, dass mit diesem Warnsteiktag endgültig Schluss ist mit den "Gelben Karten" an die Arbeitgeber."
" Die "Rote Karte" Karte ist bereits in der Schublade", so lautet es aus allen Ecken.
Die Arbeitgeber müssen anscheindend die bitteren Pillen schlucken, die sie selbst am Verhandlungstisch verteilen, Blockadehaltung keine Bewegung. Daher heißen die bitteren Pillen der Belegschaften der Metall- und
Elektroindustrie in der Region Freudenstadt, kollektiver Ungehorsam und Arbeitsverweigerung.
"Auch wenn die Arbeitgeber offensichtlich Coolness zeigen, als ob die Warnstreiks sie nicht berühren würden, wird in den Betrieben versucht die Beschäftigten von der Teilnahme an Warnstreiks abzuhalten, der
Produktionsausfall schmeckt eben doch bitter, so Dorothee Diehm, 2. Bevollmächtigte der IGM Freudenstadt.
In der 5.Verhandlungsrunde in Sindelfingen zeigen die Arbeitgeber jetzt doch Bereitschaft zu konstruktiven Verhandlungen, dies belegt die Tatsache, dass die Mitglieder der Großen Tarifkommission von der Warnstreikversammlung
unmittelbar nach Sindelfingen fahren um vom Bezirksleiter Jörg Hofmann über den Verlauf der Verhandlungen informiert zu werden.
Heißt es doch aus gut unterrichteten Kreisen, dass die Arbeitgeber für die von ihnen erklärten "Tabuthemen" Lösungsbereitschaft signalisieren, dass heißt im Klartext bei der unbefristeten Übernahme von
Auszubildenden und der Begrenzung des Einsatzes von Leiharbeitsbeschäftigten zeichnen sich positive Regelungsansätze ab.
"Eines steht fest, wenn es jetzt nicht zu einem akzeptablen Verhandlungsergebnis kommt, dann sind bei uns alle Maßnahmen zur Urabstimmung im Betrieb ab kommender Woche organisiert", so Servet Karaaslan, Betriebsratsvorsitzender der
Firma Hetal bei der Warnstreikversammlung.
Auch Marco Eberhardt, Betriebsratsvorsitzender der Firma Bürkle und Paul Bross, Betriebsratsvorsitzender der Firma LÓrange machten in ihren Ansprachen deutlich, dass die Verhandlungen auf dem Niveau der letzten Woche mit der
Hinhaltetaktik und dem lächerlichen Entgeltangebot Seitens Arbeitgeber nicht mehr länger hingenommen werden.
Als überwältigend und überzeugend beschrieb Reiner Neumeister, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Freudenstadt die Beteiligung aller Warnstreikenden aus der Region bei der aktuellen Tarifauseinandersetzung. Er stellte deutlich heraus, dass genau diese breite Solidarität und die massive Arbeitnehmerpräsenz bei den Kundgebungen den nötigen Druck auf der Arbeitgeberseite auslöst, diese aus ihrer Blockadehaltung hin zu konstruktiven
Verhandlungsgesprächen zu führen. "Die Arbeitgeber müssen sich bis Ende dieser Woche mit uns in allen drei Regelungspunkten Leiharbeit, die unbefristete Azubiübernahme und Entgelterhöhung einvernehmlich verständigen, ansonsten findet definitiv ab kommender Woche die Urabstimmung statt", so Neumeister.
(Original Pressemitteilung)
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Letzte Änderung: 18.05.2012