Warnstreik bei Prontor in Bad Wildbad
Was war geschehen:
Die Geschäftsführung der Prontor GmbH hatte nach langen Verhandlungen mit der IG Metall und damit dem Vertreter der Belegschaft über Standortsicherung und tarifvertragliche Regelungen verhandelt. Aktuell hatte nun die
Geschäftsführung der Prontor GmbH den bisher geltenden Anerkennungstarifvertrag, der für die Beschäftigten die normalen Tarifbedingungen der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württembergs regelt zum 31.03.2012
gekündigt.
Violetta Garzanti, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Freudenstadt und zuständig für Prontor "Wir haben in unzähligen Verhandlungsrunden alles versucht um eine friedliche Regelung auch mit Beiträgen der Beschäftigten, für eine Standort- und Tarifsicherheit zu erreichen. Die Tatsache, dass die Geschäftsführung ein schon beinahe gefundenes Verhandlungsergebnis nicht akzeptieren wollte ist mehr als bestürzend!"
"Eigenmächtig hat die Geschäftsführung nun den Anerkennungstarifvertrag gekündigt, damit drohen den Beschäftigten," so Reiner Neumeister, 1. Bevollmächtigter der örtlichen IG Metall "langfristig Benachteiligungen auf ganzer Linie."
"Die Belegschaft und die IG Metall wollen nicht mehr und nicht weniger als, dass die Beschäftigten unter ihren bisher geltenden Tarifbedingungen und damit der Normalität in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg weiter arbeiten können."
Wer sich so verhält, wie die derzeitige Geschäftsführung bei Prontor," so Reiner Neumeister weiter," der zerstört Motivation und Engagement in der Belegschaft - das ist kontraproduktiv."
Für den 19.04.2012 hatte die IG Metall zum Warnstreik aufgerufen und die Belegschaft in ihrer ganzen Breite war dem gefolgt - um 11.30 Uhr hieß es "Maschinen aus - raus auf die Straße", dort fand eine Protestkundgebung, an der sich auch Delegationen von Berthold in Bad Wildbad, Ceratizit in Horb, Boysen in Altensteig und Veyhl in Zwerenberg beteiligten, statt.
In der Kundgebung riefen außer Garzanti und Neumeister auch der Betriebsratsvorsitzende von Prontor, Werner Neubauer, die Geschäftsführung zur Vernunft auf und dazu den Anerkennungstarifvertrag ohne wenn und aber wieder zu unterzeichnen.
An der Kundgebung nahmen ca. 220 teil. Der Warnstreik dauerte über mehrere Stunden - auch die Spät- und Nachtschicht beteiligte sich hier. Insgesamt beteiligte sich die gesamte Belegschaft auf allen Schichten. Damit legten 280 Mitarbeiter am 19./20.04.2012 für mindestens 2 Stunden ihre Arbeit nieder.
Letzte Änderung: 23.04.2012