Tarifrunde Metall & Elektro

Metall- und Elektroindustrie

17.02.2009 Metall- und Elektroindustrie: "Keine Verschiebung der Tariferhöhung"

Frankfurt am Main - Die IG Metall hat einer generellen Verschiebung der Tariferhöhung in der Metall- und Elektroindustrie erneut eine klare Absage erteilt. "Eine Verschiebung der Tariferhöhung gibt es auch in Zukunft nur im Einzelfall und nur, wenn damit Arbeitsplätze gesichert werden können", sagte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, am Dienstag in Frankfurt. "Die Arbeitgeber, die jetzt die Chance für eine generelle Verschiebung wittern, weil die Menschen verunsichert sind, betätigen sich als Trittbrettfahrer der Krise", kritisierte der Gewerkschafter. "Wir brauchen keine Krisengewinnler, sondern innovative und verantwortungsvolle Arbeitgeber, die an dem Ziel arbeiten, Entlassungen zu verhindern." Huber reagierte damit auf Zeitungsberichte, wonach Landesverbände der Arbeitgeber damit drohten, in bis zu 50 Prozent der Firmen die Tariferhöhung zu verschieben.

Auch das für Tarifpolitik zuständige Vorstandsmitglied, Helga Schwitzer, sieht in einer Verschiebung der Tariferhöhung kein wirksames Mittel um der Krise zu begegnen. "Gemessen am Umsatz würde eine Firma im Falle einer Verschiebung der 2,1-prozentigen Erhöhung um gerade einmal 0,4 Prozent entlastet", sagte Schwitzer. Es sei nicht glaubhaft, wenn Unternehmen argumentierten, dass das Wohl und Wehe eines Unternehmens davon abhängig sei. "Gegen die Krise arbeitet man, wenn man die Lohnerhöhungen zu den Menschen bringt, damit sie mit ihrer Kaufkraft die Wirtschaft ankurbeln", sagte Schwitzer. "Wir haben keine Kosten-, sondern eine Nachfragekrise."

Letzte Änderung: 02.04.2009