Jugendaktion in Ludwigsburg
Jugendaktion in Ludwigsburg
Auch die 3. Verhandlungsrunde im aktuellen Tarifkonflikt für die 800.000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie in Ludwigsburg ging ergebnislos zu Ende.
Nach einigen Stunden vertagten sich die Tarifparteien auf den 26. April.
Vor den Gesprächen am vergangenen Montag hatten etwa 2500 Auszubildende, BA-Studierende und junge Beschäftigte aus ganz Baden-Württemberg, vor dem Verhandlungslokal für ihre Forderung nach 6,5% mehr Geld demonstriert.
Entsprechend kritisch über den Verlauf äußerte sich IG Metall-Verhandlungsführer Jörg Hofmann im Anschluß: "Die Arbeitgeber haben ihr mageres Angebot von 2,5 % mehr Geld nicht nachgebessert. Damit fehlt die
Basis für weitere ernsthafte Verhandlungen." Auch in den Sachthemen sei man nicht wesentlich weiter gekommen.
""Die Zeichen stehen mehr und mehr auf Sturm", so Hofmann. Ohne ein deutlich verbessertes Arbeitgeberangebot sieht er keine Chance den Konflikt ohne massiven Druck aus den Betrieben beizulegen. "Wir haben am 26. April die letzte Chance
den Sack zuzumachen". Kommt es zu keinem Ergebnis, droht Hofmann mit Warnstreiks.
"Nach Ende der Friedenspflicht, am 28. April, wird nicht mehr lange gefackelt". Der Gewerkschafter bezeichnet die IG Metall als "ohne Einschränkung mobilisierungsfähig."
Neben den geforderten Entgelterhöhungen war die IG Metall- Forderung nach Übernahme der Studiengebühren für Studierende an Berufsakademien (BA) Gegenstand der Gespräche am Montag.
Seit dem 1. März 2007 müssen alle Studierenden an einer staatlichen baden-württembergischen Berufsakademie pro Semester 500 Euro Studiengebühren bezahlen. Die Einführung der Studiengebühren ist eine finanzielle Belastung. Sie bedeutet eine erhebliche Kürzung der Vergütung. Die Studiengebühren bewirken, dass bei BA- Studierenden das Familieneinkommen über die Aufnahme eines Studiums entscheidet. Bildung wird dadurch vom Einkommen der Eltern abhängig.
Bildung muß kostenfrei bleiben, grade dann, wenn Betriebe einen unmittelbaren Nutzen der beruflichen Ausbildung haben.
Zudem muß verhindert werden, dass jungen Menschen aus finanziell schwächeren Gesellschaftsschichten der Weg zu solchen Bildungsmaßnahmen aufgrund der Studiengebühren versperrt wird.
Bildung muß kostenfrei bleiben und zwar für alle!
Die IG Metall- Jugend fordert deshalb die Übernahme der Studiengebühren für Studierende an Berufsakademien und Studierende in anderen dualen Ausbildungsgängen an Hochschulen durch die Arbeitgeber.
Für die Auszubildenden geht es um die Erhöhung ihrer Vergütung. Denn eines ist klar: Azubis brauchen Einkommen zum Auskommen. Das erhöht nicht nur die geforderte Selbstständigkeit, sondern auch die Kaufkraft -auch bei jungen Menschen- und damit die Nachfrage.
Deshalb hieß es lautstark am vergangenen Montag: Wir machen Druck!
Die 4. und vielleicht entscheidende Verhandlungsrunde findet am 26. April in Pforzheim statt.
Anhänge:
Letzte Änderung: 24.03.2009