Warnstreikwelle im Schwarzwald
Verhandlungstag ist Warnstreiktag. Mit der 3. Tarifverhandlung in Böblingen am 31.10.2024 beteiligen sich mehrere Betriebe im Einzugsgebiet der IG Metall Geschäftsstelle Freudenstadt. "Wir erwarten von den Arbeitgebern ein deutlich verbessertes Angebot", so Dorothee Diehm, erste Bevollmächtigte der IG Metall Freudenstadt. Das in der zweiten Verhandlung, von den Arbeitgebern Angebotene ist nicht akzeptabel (*das Angebot der Arbeitgeber ist ganz am Ende des Textes zu finden). "Die Laufzeit mit 27 Monaten ist viel zu lang, das prozentuale Angebot zu niedrig und die erste Erhöhung nach 9 Monaten ohne Anpassung kommt zu spät "resümiert Dorothee Diehm über das Verhandlungsangebot. "Ob im Supermarkt, bei Energie oder Miete, die Kosten sind nicht nur dort in den letzten Jahren enorm gestiegen" so Diehm "auch die aktuell moderate Inflation baut auf diesem stark gestiegenen Niveau auf. Denn nur durch eine Stärkung der privaten Kaufkraft können sich die Kolleginnen und Kollegen wieder Dinge leisten und so die Wirtschaft ankurbeln".
Im Landkreis Calw beteiligen sich am 31.10.2024 die Beschäftigten aus folgenden Firmen an den Warnstreiks: Friedrich Boysen in Altensteig, Trützschler Card Clothing in Neubulach, Homag Plattenaufteiltechnik in Holzbronn und
Nicolay/Sensocab in Nagold.
Aus dem Landkreis Freudenstadt werden die Firmen Robert Bürkle in Freudenstadt und Bosch Rexroth sowie Lauffer Maschinenfabrik in Horb am Neckar bestreikt. Ebenfalls aus dem Landkreis Freudenstadt beteiligt sich die Firma Woodward
L’Orange aus Glatten an dem Warnstreik. Dort findet um 12:30 Uhr eine Kundgebung vor dem Werkstor, auf dem Parkplatz statt.
Aus dem Landkreis Rottweil beteiligen sich die Firmen Trumpf Laser aus Schramberg, Junghans Microtec aus Dunningen und aus Oberndorf die beiden Firmen Rheinmetall und die Mafell AG.
Die Tarifverhandlung am 31.10.24 wird durch einen Jugendwarnstreiktag begleitet. Für Auszubildende und Dual Studierende wird dieses Jahr eine Entgelterhöhung von 170EUR pro Ausbildungsjahr gefordert. Die IG Metall fordert für die rund eine Million Beschäftigten in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie 7 Prozent Entgelterhöhung.
Soweit am 31.10.2024 kein Ergebnis erzielt wird, so Georg Faigle, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Freudenstadt, werden wir weitere Warnstreikaktionen durchführen. So plant die IG Metall in Horb eine zentrale Veranstaltung.
Das sogenannte "StreikFescht". In diesem Zusammenhang bedeutet das schwäbische Wort "Fescht" fest, hart und wiederstandfähig.
Als Hauptrednerin wird Nadine Boguslawski, dass für die Tarifpolitik zuständige Vorstandsmitglied der IG Metall Deutschland, erwartet.
1,7% ab Juli 2025 und 1,9% ab Juli 2026 mit einer insgesamten Laufzeit von 27 Monaten
Letzte Änderung: 31.10.2024