Rund 250 Beschäftigte bei Rolf Benz in Nagold und im Produktionsbetrieb in Mötzingen betei-ligten sich am 07. Oktober 2021 an dem Warnstreik der IG Metall in der laufenden Tarifrunde der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie. Ihrem Ärger Luft machten die über 250 Beschäf-tigten über das Verhalten der Arbeitgeberverbände im Bereich derHolz und Kunststoff verarbei-tenden Industrie da auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 05. Oktober 2021 seitens der Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Tarifangebot vorgelegt wurde. In der ersten Verhand-lungsrunde am 15.09.2021 boten die Arbeitgeber eine Erhöhung der Entgelte ab März 2022 von 1,2 % und ab 01.03.2023 von 1,3 % an. Für die Monate September 2021 bis Februar 2022 soll es keine Erhöhung geben. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte um 4,5 % für 12 Mona-te, eine Erhöhung des Demografie-Tarifvertrags um 450,- EUR (aus diesem Tarifvertrag wird die Altersteilzeit finanziert), sowie eine baden-württembergspezifische Belastungskomponente als Kompensation für immer mehr Druck und Arbeitsverdichtung bei den Beschäftigten. Stefan Prutscher, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Freudenstadt und für den Bereich Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie zuständig, machte in seiner Rede bei den Streikenden keinen Hehl daraus, dass in der gesamten Branche die Verärgerung über das Verhalten der Arbeitgeber überaus groß sei. Für ein deutliches Plus von 4,5 % bei den Einkommen sprechen die gute wirt-schaftliche Situation und die positiven Konjunkturprognosen. Auch die Erhöhung des Demogra-fie-Tarifvertrags sei unbedingt notwendig, da die zuletzt geltende Regelung im Tarifvertrag eine Altersteilzeit für etliche interessierte Kolleginnen und Kollegen nicht ermöglichte. Ordent-liche Einkommenserhöhungen kurbeln die Binnennachfrage an - davon profitieren wiederum die Möbelbetriebe, die sich auf kaufkräftige Kunden freuen können. Bei diesem Angebot der Arbeitgeber stellt die Erhöhung der Entgelte, zur derzeitigen Inflationsrate, einen absolut nicht hinnehmbaren Nettoeinkommensverlust dar. Sollten die Arbeitgeber weiterhin kein Verhand-lungsfähiges Angebot vorlegen, werden die Beschäftigten auch weitere Aktivitäten in dieser Tarifrunde entwickeln und gestalten.