Europäische Industriepolitik

Vorschaubild

19.03.2019 IG Metall und französische Gewerkschaften begrüßen Strategie für europäische Industriepolitik

Die deutschen und französischen Metallgewerkschaften IG METALL, FGMM-CFDT, FTM-CGT, FO Métaux und CFE-CGC Metall begrüßen die gemeinsame Initiative des deutschen Bundeswirtschaftsministers Peter Altmaier und des französischen Industrieministers Bruno Le Maire, die europäische Industrie zu stärken und damit auch eine klare Position gegen die antieuropäischen Kräfte in Europa zu beziehen.
Es ist gut und richtig, dass die französische Regierung und die deutsche Bundesregierung damit bei der Entwicklung einer europäischen Industriestrategie eine aktive Rolle übernommen haben. Zwar war das Manifest zur europäischen Industriepolitik längst überfällig, umso wichtiger ist es jetzt, damit Europas Industrie die aktuellen Herausforderungen bewältigen kann. Zur Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen in der europäischen Industrie müssen die Beschäftigten beteiligt werden.

Die Umbrüche, die auf die europäische Industrie durch Globalisierung, Digitalisierung und Dekarbonisierung zukommen, haben Auswirkungen auf die Industrie und ihre Beschäftigten. Sie werden die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten sowie das wirtschaftliche Umfeld der Unternehmen nachhaltig verändern. Gleichzeitig beschleunigt sich der technische Fortschritt, was aber nicht zugleich heißt, dass die europäischen Industrieunternehmen diese Veränderungen hinreichend vorausplanen und die nötigen Investitionen tätigen würden.

Produkte von hoher Qualität und moderne Fertigungsverfahren sichern Arbeitsplätze in Europa und tragen damit zur Schaffung eines hohen Lebensstandards bei. Notwendig ist, die industrielle Basis unserer Wirtschaft zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Gerade die Industrie ist bei der Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen weiterhin auf das Know-how und die Innovationsstärke der Beschäftigten angewiesen. Ohne starke Beteiligung der Beschäftigten werden die Herausforderungen der Digitalisierung und die Folgen der Energiewende in der Industrie nicht zu bewältigen sein.

Die traditionelle Rolle des Staates, der Leitplanken setzt und sich aus der Wirtschaft heraushält, funktioniert nicht mehr. Eine aktive, langfristig angelegte Industriepolitik muss diesen Prozess unterstützen. Das deutsch-französische Manifest zur europäischen Industriepolitik ist dafür eine gute Basis, die jetzt konstruktiv mit den Sozialpartnern weiterentwickelt werden muss. Die IG Metall und die vier französischen Industriegewerkschaften FGMM-CFDT, FO Métaux, FTM-CGT und CFE-CGC Metall sind bereit, sich in die Debatte einzubringen, um die noch unzureichend berücksichtigten Perspektiven der Industriebeschäftigten ins Zentrum einer europäischen Industriestrategie zu rücken.

Die IG Metall und die französischen Metallgewerkschaften bekräftigen ihre gemeinsamen Forderungen, dass aus technologischem Fortschritt auch ein sozialer Fortschritt werden muss.

Letzte Änderung: 19.03.2019