IG Metall fordert 5,5 %

IG Metall Tarif 2014: Wir fuer mehr - Stark in Textil und Bekleidung

14.12.2018 Die erste Verhandlung in der Tarifrunde für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie endete ohne Ergebnis.

Die erste Verhandlung in der Tarifrunde für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie endete ohne Ergebnis. Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Geld, eine Verbesserung der Altersteilzeit und Gespräche zu einer Wahloption auf zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber verweisen auf die unsichere wirtschaftliche Lage.
Die erste Tarifverhandlung für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie in Darmstadt endete am Donnerstag nach zwei Stunden ohne Ergebnis. Die IG Metall fordert für die rund 100.000 Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter sowie der Ausbildungsvergütungen um 5,5 Prozent. Außerdem soll der Tarifvertrag zur Altersteilzeit verlängert, finanziell verbessert und der Kreis der Anspruchsberechtigten (Quote) erweitert werden.
Die Arbeitgeber lehnten die Forderungen mit Verweis auf die wirtschaftliche Situation ab. Die IG Metall betonte, dass die Beschäftigten trotz einiger Unsicherheiten ein Recht auf eine faire Entgelterhöhung haben.

"Die Forderung ist fair, bezahlbar und zukunftsorientiert. Nur Marken zu finanzieren reicht nicht, man muss auch in die Menschen investieren", meint Manfred Menningen, Verhandlungsführer der IG Metall. "Mit Blick auf die demografische Entwicklung in der Branche ist eine Erhöhung der Altersteilzeitquote zu verbesserten Bedingungen gerade für viele Beschäftigte unverzichtbar. Der Altersdurchschnitt ist in der Branche weiterhin hoch. Die Aufzahlung durch die Arbeitgeber muss erhöht werden, damit sich die Kolleginnen und Kollegen die Altersteilzeit auch leisten können."

Beschäftigte sollen Wahloption auf zusätzliche freie Tage bekommen

Neben einer angemessenen Entgelterhöhung sollen Beschäftigte die Wahloption erhalten, statt Einkommenserhöhungen zusätzliche freie Tage nehmen zu können. Dazu fordert die IG Metall die Arbeitgeber zu Gesprächen auf. Denn einerseits werde den Beschäftigten hohe Flexibilität am Arbeitsplatz abverlangt, andererseits veränderten sich die Anforderungen der Beschäftigten an ihre Arbeitszeit, um Arbeit und Leben besser vereinbaren zu können.

"Gerade zur Fachkräftesicherung braucht es moderne und attraktive Angebote zur Gestaltung der eigenen Arbeitszeit. Arbeitgeber, die sich modernen Arbeitszeitinstrumenten verweigern, werden schon morgen ohne Fachkräfte dastehen", betonte Menningen. Die deutsche Textilindustrie ist eine hochmoderne Industrie, zu der auch leistungsfähige Zulieferer für die Auto- und Luftfahrtindustrie gehörten. Darüber hinaus ist die Branche führend bei der Herstellung sogenannter technischer Textilien.

Der derzeitige Tarifvertrag für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie läuft am 31. Januar 2019 aus. Dann endet auch die Friedenspflicht.

Letzte Änderung: 13.12.2018