Gerechte Rentenreform zwingend notwendig

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18.09.2017 IG Metall und DGB machen im Wahlendspurt Druck auf Parteien

IG Metall und DGB haben zur großen Rentendebatte geladen und die BundestagskandidatInnen kamen in die "Alte Seminarturnhalle" nach Nagold. Ein äußerst lebhaftes und kritisches Publikum belebte über den gesamten Abend hinweg eine unkonventionelle Podiumsdiskussion.
Die KandidatInnen mussten sich in zwei Themenblöcken unangenehmen und kritischen Fragen stellen:
Ursachen von Altersarmut, verursacht durch Niedriglöhne, Leiharbeit und Scheinselbständigkeit und "Eine gerechte Rentenreform ist möglich!", wenn es der politische Wille, einer wie auch immer zusammengesetzten Regierungskoalition nach dem 24.09., ist.
"Die Rente mit 67 Jahren ist für uns ein Irrweg" lautete das Eingangsstatement von Dirk Neumann, IG Metall Vorstand und gab damit gleich die Richtung für die Debatte vor. "Das Thema Rente geht alle Menschen an, nicht nur die Älteren!" Die Gewerkschaft fordert, dass die Erhöhung des Rentenniveaus nach dem Bundestagswahlkampf in Angriff genommen wird. "Nicht nur 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner von heute brauchen eine auskömmliche Altersversorgung. Die 40 Millionen Erwerbstätigen und die jüngere Generationen haben einen Anspruch darauf, dass der Raubbau an der Rente endlich aufhört" so Neumann!
Gut 100 Interessierte verfolgten gespannt die Diskussion mit den im Bundestag vertretenen Parteien und der Partei die wieder ins Parlament rein will, vertreten durch:
Saskia Esken, SPD, Carl Christian Hirsch, CDU, Lorena Müllner DIE LINKE, Andreas Kubesch, Bündnis 90/Die Grünen sowie Lutz Hermann, FDP.
Durch die Veranstaltung führte Rebekka Plies, SWR Baden aktuell.
Nach Angaben der IG Metall sinkt das Rentenniveau der Gesetzeslage zufolge im Jahr 2030 bis auf 43 Prozent des durchschnittlichen Einkommens. Es würde damit 20 Prozent niedriger liegen als noch für die Rentnerinnen und Rentner im Jahr 2000. Für einen Muster-Rentner mit 45 Jahren Durchschnittsverdienst bedeute das in heutigen Werten einen rechnerischen Verlust von monatlich 290 Euro. Die Forderung der Gewerkschaft lautet daher, die Rente muss jetzt auf 48 Prozent des Nettoeinkommens stabilisiert werden.
Mit ihrem Rentenkonzept fordert die Gewerkschaft von der Politik eine Erhöhung des Rentenniveaus und einen Strategiewechsel bei der Finanzierung des Rentensystems. Dirk Neumann, IG Metall: "Statt Beschäftigte einseitig in teils unbezahlbare Privatversicherungen zu zwingen, die sich GeringverdienerInnen gar nicht leisten können, ist eine zuverlässige Grundsicherung im Alter notwendig. Die Unternehmen müssen wieder ihren gerechten Anteil an den Kosten der Alterssicherung übernehmen." Das IG Metall-Konzept sieht zudem eine Erwerbstätigenversicherung vor in die alle einzahlen, auch Selbstständige, Beamte und Parlamentarier.
Carl Christian Hirsch, CDU zeigte sich gegenüber kritischen Fragen zu den Themen Niedriglohn und Rente unbeeindruckt, er sieht keinen Handlungsbedarf an der aktuellen Rentenreform etwas zu ändern, was zu Unmutsbezeugungen aus dem Publikum führte.
Saskia Esken, SPD sieht insbesondere Handlungsbedarf, bei Niedriglöhnen, Leiharbeit und sachgrundlosen Befristungen, die abgeschafft werden müssen. Dafür gibt es Applaus!
Lorena Müllner, Die Linke erhält für Ihre Vorstellungen in Sachen Rente Zustimmung und Applaus. Das Rentenniveau muss auf 53 Prozent angehoben und eine solidarische Rente in Höhe von 1.050,- EUR eingeführt werden. Die Mindestrente ist aus Steuergeldern zu finanzieren. Überdies hinaus ist ein Mindestlohn in Höhe von 12 EUR notwendig.
Lutz Hermann, FDP fühlt sich auf dem Podium mit dem Thema "Rente" sichtlich unwohl. Er favorisiert beim Thema Rente die private Vorsorge und blieb, auf die Frage eines jungen Mannes der bei einer 45 Stunden Woche und einem Stundenlohn in Höhe von 8,84 EUR über ein Nettoeinkommen von 1.200 EUR verfügt, und dieses Geld kaum für den Lebensunterhalt ausreicht die Antwort auf die Finanzierung einer privaten Vorsorge mehr als schuldig.
Andreas Kubesch, Bündnis 90/Grüne kann sich, um die Grundsicherung im Alter zu stabilisieren, eine Erwerbstätigenversicherung vorstellen.
Nach einer dreistündigen, lebhaft geführten Diskussion, überreicht Stefan Kirschbaum, DGB Kreisvorsitzender Calw, mit verschmitztem Lächeln, allen KandidatInnen ein "Rententäschchen" aus Baumwolle dessen Inhalt nicht nur als Erinnerung an den Abend zu sehen sei, sondern das Rentenkonzept der IG Metall zur aktiven Umsetzung beinhalte.
Abschließend appelliert Stefan Kirschbaum an das Publikum "Geht bitte wählen. Denn wer nicht wählt, wird trotzdem regiert und über das wie entscheiden die Wählerinnen und Wähler!"

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Rente muss zum Leben reichen

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Letzte Änderung: 18.09.2017