Internationaler Frauentag

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06.03.2015 IG Metall zum Internationalen Frauentag: Derzeitige Arbeitszeitmodelle benachteiligen Frauen auf dem Arbeitsmarkt

Freudenstadt - Anlässlich des Internationalen Frauentages hat die IG Metall Wirtschaft und Politik dazu aufgerufen, mehr für die Gleichstellung von Frauen in der Arbeitswelt zu unternehmen. Frauen seien noch immer strukturell benachteiligt, wenn es um berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, Entgeltgerechtigkeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. Das forciert nach Auffassung der IG Metall Altersarmut, prekäre Beschäftigung und den Fachkräftemangel.
"Ursache hierfür sind häufig unflexible Arbeitszeitmodelle, die nicht an die Bedürfnisse der Beschäftigten angepasst sind", sagt Britta Flaig, Betriebsrätin der Firma Arburg. "Oft passen zum Beispiel die Arbeitszeiten bei Schichtarbeit nicht zu den Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen. Frauen arbeiten deshalb häufig unfreiwillig in Teilzeit oder in Minijobs. Dies geht dann mit schlechteren Entwicklungschancen, niedrigeren Einkommen und weniger Rente einher. Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch ökonomisch fahrlässig".
Zwar sei die Zahl der erwerbstätigen Frauen heute so hoch wie nie zuvor. Allerdings sinkt gleichzeitig seit Jahren ihre durchschnittliche Arbeitszeit. Die Wochenarbeitszeit von Frauen ist seit 1983 um 14% gesunken. Und viele Arbeitgeber gehen bis heute davon aus, dass Teilzeitbeschäftigte weniger leisten als Vollzeitbeschäftigte. Eine Folge sind häufig schlechtere Möglichkeiten zur Weiterbildung, niedrigere Stundenlöhne oder auch geringere Leistungszulagen. Diese Ungerechtigkeiten bekämpft die IG Metall in ihren Betrieben seit Jahrzehnten.
"Für den dringend benötigten Wandel von Arbeitszeiten sind das Elterngeld Plus und die Familienpflegezeit zwei kleine Schritte in die richtige Richtung, es braucht aber mehr. Deshalb unterstützen wir die Überlegungen zu einer staatlich subventionierten Familienarbeitszeit voll und ganz," so Dorothee Diehm, 2.Bevollmächtigte der Verwaltungsstelle Freudenstadt "Wir müssen in den Unternehmen alles daran setzen, Gleichstellung in der Berufswelt zu realisieren, bessere Kinderbetreuung, familienfreundlichere Arbeitszeiten und vollzeitnahe Teilzeitstellen. Davon würden nicht nur Frauen, sondern die gesamte Gesellschaft profitieren".

Letzte Änderung: 06.03.2015