Weltweit treten an diesem Tag Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, und das bereits zum fünften Mal, für ein gemeinsames Ziel ein: Sichere und faire Arbeit für ALLE.

Die IG Metall hatte sich in ihrer im Frühjahr geführten Tarifrunde eine Forderung besonders dick auf die Fahnen geschrieben, Schluss mit dem unbegrenzten Einsatz von Leiharbeit und Schluss mit der Ausbeutung von Menschen in Leiharbeit in Betrieben und Verwaltungen. Eine Forderung die von der Öffentlichkeit unterstützt und von aktiven Metallern, in unzähligen Warnstreiks, zu tariflichen Verbesserungen für Menschen in unwürdigen Arbeitsverhältnissen geführt hat.

" Wir haben einen ersten Schritt getan, so Dorothee Diehm, 2.Bevollmächtigte der IGM Freudenstadt, aber der Weg zu menschenwürdiger Arbeit für alle ist noch sehr lang."

Diehm berichtet von ihren Erfahrungen mit Leiharbeitsbeschäftigten, die überwiegend gut qualifiziert und trotzdem keine menschenwürdige Arbeit in der Region finden. Im Juli diesen Jahres hat die Fa. Bosch Rexroth 30 befristet Beschäftigte vorzeitig entlassen. Ein Schock für die Betroffenen. Ja, es war ein unsicheres Arbeitsverhältnis, aber immerhin anständig bezahlt. Die Hoffnung sie ist immer da, die unbefristete Übernahme, aber sie stirbt, wie immer zum Schluss und mit der Kündigung in der Hand. Und dann, immer dieselbe Frage, Was kommt jetzt? Wie geht es mit mir weiter?
"Wenn dann junge gut ausgebildete Menschen vor dir stehen, schon unzählige Befristungen in Leiharbeit in Freudenstädter Betrieben hinter sich haben und dich fragen, wie sie eigentlich ihr Leben planen sollen, da wird es dir ganz anders zumute, da wirst du aber auch zornig", so Diehm. Für Diehm gibt es daher nur ein Motto und das ist kurz und klar:
Mutig sein, sich von geplatzten Hoffnungen nicht runter ziehen lassen.

Die IG Metall will genau aus diesen Gründen unermüdlich menschenunwürdige Arbeit öffentlich an den Pranger stellen, um Arbeitgeber und Politiker endlich zum Handeln für menschenwürdige Arbeit aufzurufen.

Mit der IGM Kampagne "Arbeit sicher und fair" wird am 5. Oktober in Betrieben und Verwaltungen über die Ausweitung und Auswirkungen von menschenunwürdiger Arbeit informiert und natürlich deren Auswirkungen angeprangert. Im Fokus stehen aber gleichzeitig die Ziele und die bereits erreichten tariflichen Regelungen der IG Metall, gegen den Missbrauch von Leiharbeit, Werkverträgen, Befristungen und für bessere Zukunftsperspektiven der jungen Menschen.
Denn gerade junge Menschen sind besonders häufig in unsicheren und niedrigentlohnten Arbeitsverhältnissen beschäftigt.
"Für die Auszubildenden im Bereich der Metall- und Elektroindustrie wurde in diesem Frühjahr der Grundsatz der unbefristeten Übernahme in den Tarifvertrag geschrieben. Das ist gut, aber dieser Tarifvertrag erreicht nur einen Teil der sogenannten jungen Generation und das ist schlecht", so Violetta Garzanti, Gewerkschaftssekretärin und verantwortlich für die Jugendarbeit in Freudenstadt.

Die Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen verteilen daher am 5.Oktober einheitliche Armbänder mit der Aufschrift "Gemeinsam für ein gutes Leben", als Zeichen der solidarischen Unterstützung und des Widerstands gegen menschenunwürdige Arbeit. Geplant sind betriebliche Aktionen bei den Firmen Hetal Werke in Alpirsbach, Nicolay und Sensocab in Nagold, Reum in Calw, Kern-Liebers in Schramberg, Heckler & Koch, in Oberndorf und Bosch Rexroth in Horb.

Für alle die am 5. Oktober 2012 ein Zeichen der Solidarität für menschenwürdige Arbeit setzen wollen, liegt in der IGM Geschäftsstelle Freudenstadt von 08.30 Uhr - 12.00 Uhr, Gottlieb-Daimler-Str.60 ein Armband zur Abholung bereit.

Mehr Informationen und Aufklärung zur IG Metall Kampagne "Arbeit sicher und fair" und somit rund um die Themen Leiharbeit, Befristungen und Werksverträge bietet die Roadshow der IG Metall am 20. Oktober 2012 ab 09.00 Uhr in Nagold auf dem Marktplatz.