1. Mai-Feier der IG Metall Freudenstadt

01. Mai 2012

03.05.2012 "Gute Arbeit für Europa, gerechte Löhne und soziale Sicherheit"

Unter diesem Motto fand die 1. Mai-Feier des DGB-Nordschwarzwald und der IG Metall Freudenstadt in diesem Jahr vor dem Nagolder Naturfreundehaus statt. Dorothee Diehm, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Verwaltungsstelle Freudenstadt begrüßte die ca. 200 Gewerkschaftsmitglieder mit ihren Freunden und Familienangehörigen. Bundesweit versammelten sich über 400.000 Menschen um auf die Missstände in der Arbeitswelt und der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Die Mai-Rede hielt Lea Marquardt, Bezirksjugendsekretärin der IG Metall Bezirksleitung Stuttgart. Dorothee Diehm betonte in ihrer Begrüßung, dass der Gewerkschaftsbund in diesem Jahr mit seinen Forderungen einen klaren inhaltlichen Schwerpunkt auf ein solidarisches Europa lege, in dem Beschäftigte, auch über die nationalen Grenzen hinaus, nicht gegeneinander ausgespielt und aufgebracht werden dürfen. "Wir haben es nicht mit einem Versagen nationaler Mentalitäten zu tun, sondern mit Versagern und Architekten des Euros, die auf weichen Polstern in den Parlamenten sitzen und durch politische Entscheidungen der sogenannten Finanzwirtschaft eine Spielwiese für einen pervertierten Kapitalismus geboten haben. Deshalb fordern wir heute einen europäischen Marshall-Plan für Wachstum und Beschäftigung, um die Volkswirtschaft der Krisenländer gegen die dramatische Jugendarbeitslosigkeit in vielen europäischen Ländern zu schaffen" so Diehm. Lea Marquardt ergänzte u.a. im Rahmen ihrer Mai-Rede Diehms Ausführungen zur Euro-Krise: " Der sprunghafte Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit mit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise ist nicht weniger als eine moralische, politische, soziale und ökonomische Bankrotterklärung der sogenannten "herrschenden Elite" nämlich der europäischen Politik." Marquardt verdeutlichte die angesprochene Jugendarbeitslosigkeit innerhalb Europas mit aktuellen Länderzahlen. So habe die Arbeitslosigkeit mit 25 Millionen betroffenen Menschen innerhalb Europas das entsprechende "Rekordhoch" nach Einführung der Gemeinschaftswährung erreicht. Jeder 4. Erwachsene sei somit davon betroffen. In Spanien und Griechenland sogar jeder zweite Jugendliche, in Portugal und Italien jeder Dritte, in Großbritanien und Frankreich immerhin noch jeder Fünfte. Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit sei laut Marquardt auf mittlere Sicht die größere Bedrohung für den sozialen Frieden in Europa als die Schuldenkrise. " Den öffentlichen Schuldenbergen steht ein "Gebirge" privaten Reichtums gegenüber. Die Politik soll sich gescheiter darum kümmern dieses "Gebirge" stärker zur Bewältigung der Krisenlasten heranzuziehen anstatt ein Europa zu befördern, das droht endgültig zum größtmöglichen Verdienstraum für Manager, Aktionäre und Finanzmarktzocker zu werden", so Marquardt. Des Weiteren bekräftigte Marquardt innerhalb ihrer Rede die Forderungen der IG Metall für 6,5% mehr Geld, mehr Mitbestimmung für Betriebsräte bei Leiharbeit und die unbefristete Übernahme von Auszubildenden und DHBW-Studierenden. Während Unternehmen wieder satte Gewinne erwirtschaften aber parallel die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise auf die Beschäftigten und sozial Schwachen abgewälzt würden, seien diese Forderungen absolut begründet und aktueller denn je. Marquardt kritisierte die Aussagen und das Verhalten der Arbeitgeber als Antwort auf die Gewerkschaftsforderungen. Sie informierte, dass die Arbeitgeber mit ihrer Verantwortungslosen Blockadehaltung es auf eine heftigere Tarifauseinandersetzung zuspitzen. So würden sich die Arbeitgeber erdreisten unter anderem die prekären Arbeits- und damit auch Lebensverhältnisse von den 900.000 Leiharbeitnehmenden und rund 7 Millionen Beschäftigten in unsicheren Jobs, die weniger als 9,- Euro brutto pro Stunde verdienen, so darzustellen, als seien die Betroffenen selbst Schuld an ihrer entsprechenden Situation. Allein in Baden-Württemberg seien mit dem Aufschwung 43 % der zusätzlichen Beschäftigung durch Leiharbeitnehmende von den Unternehmen besetzt worden. 30% der Ausgelernten seien lediglich befristet und 3% derer sogar gar nicht übernommen worden. Und das in einer Zeit, in der 43% der Betriebe 20% steigende Gewinne meldeten. Dazu erwähnte Marquardt die Firma Bürkle in Freudenstadt, die erst im Frühjahr 2012 keine ihrer ausgelernten Azubis übernommen hatte, darüber hinaus auch keine neuen Auszubildenden in diesem Jahr einstellen wolle. Parallel dazu befinde sich aber diese Firma mit halbseitigen Stellenanzeigen in der regionalen Presse auf Fachkräftesuche. Diesem Verhalten und dem der Arbeitgeber in der Tarifrunde unterstellte Marquardt mangelnde Weitsicht in der Feststellung des eigenen Personalbedarfes, der eigenen Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmenssicherung. Sie brachte diese Arbeitgeberposition auf eine Formel: "Mehr Profite für die Arbeitgeber und mehr berufliche Unsicherheit für die Menschen." Im weiteren regionalen Bezug berichtete Lea Marquardt zu der aktuellen Tarifsituation bei den Firmen Prontor in Calmbach und Sensocab-Kabelproduktion in Nagold. Bei der Firma Prontor kündigte der Arbeitgeber die gesamte Tarifbindung Ende März 2012 und die Beschäftigten wehrten sich bereits schon u.a. in Form von Warnstreik im April dagegen. Wogegen die Beschäftigten der Firma Sensocab mit Sitz des gleichen Werksgeländes wie die Firma Nicolay aktuell für die Tarifbindung kämpfen. Diese Situation sei hervorgerufen, da sich die Beschäftigten gegen eine Behandlung Seitens Arbeitgeber nach dem Prinzip Beschäftigte 2. Klasse wehren möchten. Es handelt sich hier um einen gemeinsamen Arbeitgeber, der bereits die Tarifbindung durch Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband mit der IG Metall für die Beschäftigten bei der Fa. Nicolay vereinbart hat, aber dieses für die Belegschaft der Fa. Sensocab bisher ablehnt. "Diesen Missständen werden wir in der aktuellen Tarifrunde entsprechend begegnen. Deshalb werden wir in den ersten Mai-Wochen zunächst verstärkt zu Warnstreiken aufrufen müssen, nur so kann es uns gelingen, die Arbeitgeber zu einer Einigung zu bewegen. Wir werden Schluss machen mit dem völligen Verramschen der Arbeit und mit dem Entwerten der Menschen, die sie leisten", kündigte Marquardt abschließend im Rahmen ihrer Rede an. Der tosende Applaus aller Teilnehmenden der 1. Mai-Feier zeigte einheitliche Zustimmung und Kampfbereitschaft für die aktuellen Tarifauseinandersetzungen.

Anbei Impressionen zur 1. Mai Feier

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Letzte Änderung: 07.05.2012