BBS International GmbH

IGMLogo

09.12.2009 Trotz Insolvenz und Wirtschaftskrise rollen unsere Räder weiterhin von Sieg zu Sieg ! 2009 über 40 Championships ! Beschäftigte sind noch keine wirklichen Sieger !

Im Jahre 2009 konnte sich die BBS mit Ihren hochwertigen Produkten bei über 40 Motorsportweltmeisterschaften durchsetzen und gewinnen.
Darunter die Formel 1 Weltmeisterschaft mit Brawn GP - (J. Button) wie schon in den Jahren zuvor mit Benetton und Ferrari (M. Schuhmacher, K. Raikkönen).
Das ist der beste Beweis dafür, dass die Belegschaft trotz schwerer wirtschaftlicher Situation weiterhin hoch motiviert und in der Lage ist, High Tec Produkte für den Motorsport und der Serie anzufertigen.
Im Februar 2007 raste die BBS aus voller wirtschaftlicher Fahrt ungebremst in die Insolvenz.
Durch das schnelle Reagieren und Nachfassen der IGM Freudenstadt konnte damals erreicht werden, dass die renommierte Rechtsanwalts- Kanzlei Wellensiek und Partner aus Heidelberg vom Insolvenzgericht beauftragt wurde die BBS in der Insolvenz zu begleiten und somit wieder in wirtschaftlich ruhigeres Fahrwasser zu steuern.
"Wenn uns dies damals nicht gemeinsam gelungen wäre, würde sich bei BBS wohl heute kein Rad mehr drehen" so Uwe Wallbrecher von der IGM Freudenstadt.
Von Februar 2007 bis Dezember 2008 konnte der Betriebsrat und die IGM es nicht verhindern, dass ca. 300 Mitarbeiter über verschiedene Wege den Betrieb verlassen mussten.
"Eine Stütze hierbei war das Installieren einer BQG die einen Großteil der betroffenen Menschen aufgefangen, betreut, qualifiziert und weiter vermittelt hat" so Roland Hemminger BR-Vorsitzender der BBS Schiltach/ Herbolzheim.
Am 05. August 2007 konnte dann in der Folge der Betrieb mit 520 Beschäftigten an Punch International veräußert werden. In dieser Zeit schöpften die Menschen von BBS erneut Hoffnung in eine sichere Zukunft.
Dieses allerdings lediglich bis zur Betriebsversammlung am 25. August 2008, auf der der vorübergehende Geschäftsführer Walt Westerlink vollmundig- nach John Wayne Manier- die Verlagerung des Stammwerks Schiltach nach Herbolzheim ankündigte. Dieser Schuß von hinten durch die Brust ging allerdings ins Auge. Leider hat die Konzern- und Werks-
Spitze es bis heute versäumt dieses der internationalen Presse mit- zuteilen, denn die Verlagerung wurde bekanntlicher Weise unter fadenscheinigen Begründungen pressemäsig dargestellt.
Die bis dahin sehr besonnene Belegschaft hatte mittlerweile einen gewerkschaftlichen Organisationsgrad erreicht, der es den Vertrauensleuten der IGM leicht erscheinen ließ einen Streik zu organisieren.
Der 1. Streik in der Firmengeschichte der BBS.
Einige wenige Beschäftigte folgten dem Aufruf der IGM nicht und streikten illegal hinter verspiegelten Scheiben in der Hoffnung von den Streikenden, Gott und ihren Chefs nicht gesehen zu werden. Das Streikfest dauerte bis tief in die Nacht und für weitere Aktionen und Maßnahmen der Zukunft wurde der Grundstein gelegt.
Diese Ideen befinden sich bis heute noch ungeöffnet in dem Schatzkistlein der Belegschaft - man darf gespannt in die Zukunft schauen, in welcher Reihenfolge die Schätze ans Tageslicht befördert werden.
"Dieser Tag wird auch in die Geschichte der BBS eingehen. Es war besser als die Firmengründung selbst" so Karlheinz Reiss - Vorsitzender der Vertrauensleute.
Im Januar 2009 versuchte die Geschäftsleitung, getrieben durch die wirtschaftliche Entwicklung, diesen positiven Trend erneut zu blockieren. Sie verkündeten Ende Januar 2009, dass 150 Kolleginnen und Kollegen entlassen werden sollten.
Eines wurde dem Betriebsrat und der IGM sofort klar: "Durch diese unüberlegte Maßnahme würde der Bestand des Unternehmens unverantwortlich und leichtfertig aufs Spiel gesetzt" erinnert sich das Betriebsratsmitglied Markus Wurster.
Umgehend wurde erneut eine Mitgliederversammlung einberufen, um mit den Kolleginnen und Kollegen zu besprechen mit welchen Maßnahmen die Menschen diesen Überlegungen entgegen treten wollen.
In großer Solidarität wurde beschlossen der Verhandlungskommision befristet für ein Jahr, ohne Tabus, eine Finanzierung für 150 Menschen die Kurzarbeit 0 durch Verzicht von Tarifvertraglichen Leistungen zu finanzieren. Dieses ist dann mit Unterstützung des Rechtsanwalts Martin Eberhard auch gelungen. "Die Weitsicht der Beschäftigten hat bewiesen, dass die Arbeitsplätze erneut alleinig durch Ideen der Kolleginnen und Kollegen gesichert wurden, denn zum heutigen Zeitpunkt sind lediglich noch 30 Mitarbeier in Kurzarbeit 0" - so Roland Kaiser stellvertretender Betriebsratsvorsitzender.
Ein kleines Notpflaster konnte durch die 100%tige Auszahlung des Insolvenzsozialplanes erreicht werden. "Dieses ist nach einer Insolvenz in der Kürze nicht üblich" - so Uwe Wallbrecher, der als Vertreter der Beschäftigten diese im Gläubigerausschuss vertritt.
Einen besonderen Dank gilt an dieser Stelle hier ganz persönlich Herrn Dr. Wellensiek mit seinem Team, die mit dafür Sorge getragen haben, dass die Belange der Beschäftigten zu jedem Zeitpunkt während des Insolvenzverfahrens das richtige Gewicht erhielten. So konnte im Nachhinein noch ein Tarifvertrag mit Hr. Dr. Wellensiek abgeschlossen werden, der die aufgelaufenen 2,5 Stunden unbezahlte Arbeitszeit pro Woche in bezahlte Arbeitszeit umwandelt.
In diesem TV konnte eine Differenzierungsklausel hineinverhandelt werden, die vorsieht, dass die IGM Mitglieder 250.- Euro mehr erhalten als die anderen. Dieses Geld wird im Januar 2010 ausbezahlt werden. Spätestens an dieser Stelle wird wiederum deutlich: "Dass sich eine Mitgliedschaft in der IGM immer lohnt, und wir weiter daran arbeiten, durch nachvollziehbare Erfolge und Überzeugungsarbeit einen Organisationsgrad von 99,9 % zu erreichen" - so Elisabeth Kossmann Betriebsrätin bei BBS.
Die Arbeit der Interessensvertretung war in der ganzen Phase und wird immer mit dem Blick zurück nach vorn orientiert sein. So konnte erreicht werden: "dass die Zukunft der BBS durch weiterhin qualifizierte Ausbildung gewährleistet ist" - freut sich Melanie Kaufmann, JAV Vertreterin.
Im November 2009 fand ein 1. Gespräch zwischen Geschäftsleitung, IGM und Betriebsrat statt, indem von Seitens der GL deutlich gemacht wurde, eine Verlängerung des Standortsicherungs TV unter gleichen Bedingungen wie 2009 auch für 2010 zu vereinbaren.
Der Betriebsrat, Vertrauensleute und die IGM Mitglieder der BBS wollen in 2010 unbedingt wieder Weltmeister werden. Dieses dürfte zu diesen Entgeld-Bedingungen aus 2009 nicht möglich sein. Deshalb fordern die Menschen bei BBS eine faire tarifvertragliche Bezahlung zu den tarif- vertraglichen Bedingungen aus 2008, denn: "Nur so wird die Motivation der Menschen dahin gelenkt, Räder zu bauen, die dafür Sorge tragen, das eine Zehntel pro Runde schneller zu rollen wie die der Konkurrenz" - so Bruno Caratozzolo - Gewerkschaftlicher Vertrauensmann der BBS.

Letzte Änderung: 09.12.2009