Pressemeldung 19.06.2008

IG Metall

19.06.2008 Vollbesetztes Haus bei der IG Metall Delegiertenversammlung

Über 100 Metallerinnen und Metaller waren zur IG Metall Delegiertenversammlung, am 18. Juni 2008 im Sportheim Glatten, zusammengekommen bei der im Mittelpunkt die aktuelle Tarifsituation in Bezug auf die Altersteilzeit stand.

In einer Diskussionsrunde, beschäftigte sich Dorothee Diehm, Gewerkschaftssekretärin der örtlichen IG Metall, zusammen mit mehreren Betriebsratsvorsitzenden mit der derzeitigen Diskussion um die Altersteilzeit. In der Diskussion wurde deutlich, daß die von der Politik entschiedene Beendigung der gesetzlich geförderten Altersteilzeit für die Gewerkschaften und hier speziell für die IG Metall, so nicht akzeptiert werden könne.

So machte Dieter Birk, Betriebsratsvorsitzender bei ArteM in Waldmössingen, deutlich, daß der Leistungsdruck in den Betrieben und auch die körperliche Belastung in den vergangenen Jahren dazu geführt habe, daß es mit Nichten möglich sei bis zum gesetzlichen Rentenalter von 67 hin in der "Knochenmühle Arbeitswelt" zu verbleiben.

Fabrizio Totaro, Betriebsratsvorsitzender bei Wagon automotiv, hatte eindrucksvoll geschildert, wie wichtig ein gleitender Übergang in den Ruhestand für Beschäftigte, Unternehmen, aber auch Betriebsräte sei, besonders auch in Situationen in denen es um die Sicherung von Arbeitsplätzen für junge Menschen bei Personalabbausituationen in Betrieben gehe.

In der Diskussionsrunde auf die Warnstreikbeteiligung bei Brueninghaus Hydromatic in Horb angesprochen, machte Arnold Möhrle, Betriebsratsvorsitzender von Brueninghaus / Bosch Rexroth in Horb, deutlich, daß die Beteiligung der Beschäftigten für eine Fortführung der Altersteilzeitregelung auf tarifvertraglicher Ebene auch den Hintergrund habe, daß es immens wichtig sei jungen Menschen nach der Berufsausbildung eine dauerhafte Perspektive in einem Unternehmen zu bieten und es deshalb auch in der Zukunft Ausstiegsmodelle für ältere Mensche brauche. Dies werde auch, so Möhrle, in den Belegschaften so gesehen und dies führe dann auch zu entsprechenden verärgerten Reaktionen, wenn arbeitgeberseitig hier keinerlei Einlenken bislang festzustellen sei!

Im Rahmen der Diskussion und Berichterstattung über die Arbeit der örtlichen IG Metall stellte Dennis Houy, Betriebsrat bei Kern-Liebers in Schramberg, für die IG Metall Jugend eine interessante und informative Präsentation für Auslernende nach dem Ende der Berufsausbildung in den Betrieben vor. Er machte in seinem Beitrag deutlich, daß es wichtig sei als IG Metall nicht nur junge Menschen zum Start der Berufsausbildung zu begrüßen und mit Informationen zu versehen, sondern auch den Wechsel von der Berufsausbildung in den "Arbeitsalltag" zu begleiten. Hier sei doch eine ganze Reihe von Veränderungen festzustellen und über diese müsse auch informiert werden.

Reiner Neumeister, 1. Bevollmächtigter der örtlichen IG Metall, hatte in seinem Geschäfts- und Kassenbericht aufgezeigt, daß die Mitgliederentwicklung der örtlichen IG Metall stabil sei und besonders erfreulich junge Menschen für ein Mitarbeiten und ein Mitglied sein in der IG Metall gewonnen werden könnten. So seien allein seit der letzten Delegiertenversammlung im März diesen Jahres über 160 neue Mitglieder zur örtlichen IG Metall hinzugekommen. In diesem Zusammenhang dankte Reiner Neumeister den aktiven Vertrauensleuten der IG Metall für ihren engagierten Einsatz auch bei der Mitgliedergewinnung.

Im weiteren Verlauf der Debatte beschäftigte sich die IG Metall Delegiertenversammlung mit einer Resolution, die der IG Metall Bezirkskonferenz für Baden-Württemberg vorgelegt werden solle. Diese hat zum Inhalt eine Aufforderung der Freudenstädter Metallerinnen und Metaller keine Verzichtsklauseln in Tarifverträgen mehr auf Betriebsparteien wie Arbeitgeber und Betriebsräte zu übertragen, sondern dies in der Hand der Tarifvertragspartei IG Metall zu belassen.

Letzte Änderung: 20.03.2009