Pressemeldung 26.06.2008

IG Metall

26.06.2008 Fortsetzung der Warnstreiks im Bereich der Metall- und Elektroindustrie, im Bereich der IG Metall Freudenstadt

Die IG Metall macht weiter Druck in den Tarifverhandlungen für eine tarifvertragliche Altersteilzeit. So wurden am Freitag, den 20. Juni 2008, in einer Reihe von Betrieben mit mehreren tausend Beschäftigten, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu Warnstreikaktionen aufgerufen.

So wurden bei Wagon automotive in Nagold, Friedrich Boysen in Altensteig, L'Orange in Glatten, Junghans microtec in Dunningen-Seedorf, Rheinmetall Waffe Munition in Oberndorf, Mafell AG in Oberndorf, bei den Schwarzwälder Röhrenwerken in Altensteig, sowie bei Kern-Liebers in Schramberg, Trützschler Card Clothing in Neubulach-Oberhaugstett und Robert Bürkle in Freudenstadt die Beschäftigten zum Warnstreik aufgerufen.

In eindrucksvoller Weise folgten insgesamt über 3.000 Beschäftigte, verteilt über alle Schichten (Frühschicht, Spätschicht, Nachtschicht, sowie Normalschicht), sowohl im Bereich der gewerblichen Arbeiter, als auch in den Angestelltenbereichen dem Warnstreikaufruf der IG Metall.

Fabrizio Totaro, Betriebsratsvorsitzender von Wagon automotive, sieht eindeutige Gründe für diese Aktivitäten: "Wir brauchen auch in Zukunft die Altersteilzeit um jungen Menschen ein Nachrücken an die Arbeitsplätze zu ermöglichen und im Zweifelsfall auch einmal bei drückenden Personalsituationen Kündigungen vermeiden zu können. Wir haben das bei Wagon schon erlebt und wissen wie wichtig ein solches Instrument ist", so Totaro.

Fred Zehnder, Betriebsrat und gewerkschaftlicher Vertrauensleutevorsitzender bei Kern-Liebers in Schramberg, stellt fest: "Ein einfaches auslaufen der Altersteilzeit würde in dem Betrieb in dem ich arbeite niemand verstehen. Die Altersteilzeit wurde nicht in Anspruch genommen weil sich jemand einen schlauen Lenz machen wollte, man hat ja auch weniger Geld zur Verfügung, sondern weil es für viele Beschäftigte einfach der Strohhalm ist an dem sie sich für ein vernünftiges Ausscheiden aus dem Arbeitsleben noch klammern."

Marco Eberhardt, Betriebsratsvorsitzender bei Bürkle versteht die Haltung der Arbeitgeber überhaupt nicht: "Bei dem Arbeitstempo das bei uns in der Metall- und Elektroindustrie vorhanden ist, ist es völlig Verständlich das unsere Kollegen und Kolleginnen auch ein Ausstiegsmodell aus dem Arbeitsleben brauchen das vor dem 67. Lebensjahr einsetzt - es ist ja wohl auch Nachvollziehbar das jeder noch einigermaßen gesund sein Rentenalter erreichen möchte."

Letzte Änderung: 20.03.2009